Ist es das Aus für das Filmfest homochrom? Wie die Organisatoren selber heute berichten, wurde nach zwei Jahren die Förderung durch das Land NRW unter der neuen CDU-Führung für dieses Jahr abgelehnt. Mit der lapidaren Antwort "Leider kann Ihr Projekt nach dem Votum der Jury für den Bereich Film nicht für eine Förderung berücksichtigt werden." hat sich die Landesregierung aus der Verantwortung gezogen. Dabei ist das Filmfest homochrom eines der größten schwul-lesbisch-bi-transsexuellen Filmfestival Deutschlands und findet seit 2011 in Deutschlands Homo-Hauptstadt Köln sowie in Dortmund, der größten Ruhrgebietsmetropole, statt und wird von der Film- und Medienstiftung NRW, dem Kulturamt der Stadt Köln sowie dem Kulturbüro der Stadt Dortmund unterstützt. Mit dem Wegfall der Förderung durch die Landesregierung in NRW steht dieses nun auf der Kippe und das Team rund um den Organisator Martin Wolkner sind kurzfristig auf der Suche nach neuen Unterstützern.
Auf Ihrer Homepage hat das FILMFEST HOMOCHROM folgendes veröffentlicht:
Viele Premieren, internationale Filmemacher zu Gast, tausende zufriedene Besucher*innen, professionelle deutsche Untertitelung, technische Vorreiterschaft – das machte das Filmfest homochrom schnell zu einem der größten queeren Filmfestivals in Deutschland. Dass es in Deutschlands Homohochburg Köln stattfindet, hat auch geholfen. Spätestens seit 2015 versucht homochrom darauf hinzuweisen, dass Hilfe aus der LSBTIQ-Gemeinschaft freundlich und eine höhere Finanzierung nötig wären. Die bisherige Finanzierung unseres Premierenfestivals ist zu gering, um die viele Festivalarbeit lebenswert zu vergüten – und die monatliche Filmreihein sechs Städten wird seit 2009 komplett ehrenamtlich organisiert. Wir haben für 2018 mehr Fördergelder beantragt, um das realistisch benötigte und noch immer sparsame sechsstellige Budget zu erreichen. Erste Antworten sind nicht allzu ermutigend. Auch nach Hinweisen und Medienberichten gibt es keine politische oder zivile Initiative für Unterstützung. Dies könnte den Eindruck erwecken, dass homochroms Arbeit niemandem auf ziviler, städtischer und Landesebene wichtig genug ist, um sich mit uns dafür einzusetzen. Warum also sollten wir uns für ein 8. Filmfest homochrom weiterhin selbst ausbeuten? Köln könnte die erste Stadt weltweit werden, die zum zweiten Mal ein queeres Filmfestival verliert – dann sicherlich zum letzten Mal. Wäre dies ein großer Verlust für Köln und Dortmund, NRW und Deutschland? Noch ist Zeit, etwas zu unternehmen, damit ein weiteres Filmfest stattfindet.
Du willst mehr erfahren? Dann entdecke jetzt die neue Ausgabe vom GLEICHLAUT Magazin
Comments