Ein junges Team von Filmbegeisterten hat im März einen 25-minütigen Kurzfilm zum Thema «Genderfluidität» veröffentlicht. Genderfluidität bedeutet, dass sich eine Person manchmal als Mann, andere Male als Frau fühlt. Dies kann alle paar Tage, Stunden oder gar Minuten wechseln. Das Filmteam ist der Meinung, dass dieses Thema bisher noch zu wenig Beachtung erhalten hat. Sie wünschen sich, dass über Genderfluidität mehr diskutiert und somit für genderfluide Personen mehr Verständnis entwickelt wird. Dadurch erhoffen sie sich, dass sich genderfluide Menschen in Zukunft etwas einfacher outen können, ohne dabei Angst und Scham empfinden zu müssen. Der Kurzfilm «Flüssiges Wasser» soll als Anregung zur Diskussion dienen.
DIE HANDLUNG
Julian weiss schon lange, dass er anders ist. Dass er genderfluid ist, hat er bisher niemandem gesagt. Zu gross ist die Angst und die Scham vor den Reaktionen seines Umfelds. Motiviert beginnt er bei der Schweizer Armee seine obligatorische Dienstpflicht. Als er seine Mitstreiter kennen- und Alexandra lieben lernt und sein Geheimnis dabei unfreiwillig zu Tage tritt, wird seine Identität und Zugehörigkeit zur Rekrutengruppe auf eine harte Probe gestellt. Julian erfährt durch das unfreiwillige Outing, wie es ist, auf Abweisung zu stossen für etwas, worauf er keinen Einfluss hat. Er erfährt ebenfalls, wie hart und schnell das Urteil über Minderheiten gefällt werden kann. Gerade durch diese schmerzhaften Erfahrungen darf er aber auch fühlen, wie es ist, als Mensch bedingungslos akzeptiert zu werden und in einem weiteren Schritt für sich selbst einstehen zu können.
WAS BEDEUTET GENDERFLUIDITÄT
Der Begriff «Genderfluidität» ist im deutschsprachigen Raum wenig verbreitet. Der Kurzfilm gibt dem Begriff ein mögliches Bild, dem Publikum eine mögliche Geschichte, wie sich der Prozess von der eigenen Wahrnehmung zum Coming Out einer genderfluiden Person abspielen kann. Die Fluidität zwischen den Geschlechtern hört nicht im binären System auf, es gibt auch Personen, die sich nicht «männlich» oder «weiblich», sondern sich anderen Geschlechtern zugehörig fühlen. Andere sind gleichzeitig Mann* und Frau* oder geschlechterlos. Genderfluide Menschen können ihre Pronomen dem in diesem Moment gefühlten Geschlecht anpassen oder auch nicht, manche wählen sie so, dass sie immerzu anwendbar sind. Alles weitere dazu findest du im aktuellen GLEICHLAUT Online Magazin...
Du willst mehr darüber erfahren was in der Community los ist? Dann geht´s hier zur neuen Ausgabe vom GLEICHLAUT Magazin
Comments