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Ich will keine homosexuellen Freunde

Neue Studie: Die Ablehnung homosexueller Freunde sinkt, liegt aber bei Menschen mit Migrationshintergrund mit 18% deutlich höher.

Studie Zeigt: Ich will keine homosexuellen Freunde
Foto: Adobe Stock


Studie zeigt: Mehr Akzeptanz für Homosexuelle, aber Gräben bleiben


Die soziale Akzeptanz homosexueller Menschen in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen. Das belegt die aktuelle Studie „Einwanderungsgesellschaft im Wandel“ der Konrad-Adenauer-Stiftung. Doch während die Ablehnung in der Gesamtbevölkerung sinkt, zeigen sich weiterhin deutliche Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen.


Unter Deutschen ohne Migrationshintergrund stimmten 2024 nur noch sieben Prozent der Aussage „Ich will keine homosexuellen Freunde“ zu. Vor zehn Jahren waren es noch zehn Prozent. Bei Deutschen mit Migrationshintergrund und Ausländer*innen ist die Ablehnung zwar ebenfalls stark zurückgegangen – um zwölf bzw. fünfzehn Prozentpunkte. Mit aktuellen Werten von 18 und 19 Prozent liegt das Niveau aber etwa dreimal so hoch wie in der Gruppe ohne Migrationshintergrund.


Die Studie identifiziert die Religionszugehörigkeit und vor allem die ausgeübte Religiosität als Schlüsselfaktoren. So lehnen 26 Prozent der muslimischen und 25 Prozent der orthodox-christlichen Befragten homosexuelle Freunde ab. Unter Atheisten und Agnostikern sind es lediglich sieben Prozent. „Die soziale Distanz zu Homosexuellen ist in der gesamten Bevölkerung gesunken“, so das Fazit der Autorin Sabine Pokorny, „allerdings bleibt sie unter Deutschen mit Migrationshintergrund und Ausländern etwa zwei- bis dreimal so hoch.“


Die Daten verdeutlichen einen gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Liberalität, der jedoch nicht alle Milieus gleichermaßen erfasst hat. Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt bleibt die Frage zentral, wie diese heterogenen Normalitäten in der Einwanderungsgesellschaft zusammengeführt werden können. Die positive Gesamttrend gibt Anlass zur Hoffnung, zeigt aber auch den weiteren Handlungsbedarf in der Bildungs- und Integrationsarbeit auf.

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